Wirtschaftsfaktor Zeitarbeit
Obwohl Zeitarbeitnehmer nur 2,3 Prozent aller Erwerbstätigen stellen (Stand: Juli 2016), haben sie rund 15 Prozent des Wirtschaftswachstums in 2010 erarbeitet und damit etwa jeden siebten Euro. Denn im Vergleich mit anderen Erwerbstätigen sind sie überdurchschnittlich in den Unternehmen beschäftigt, die einen hohen Anteil am Aufschwung hatten und haben. Mithilfe des flexiblen Personaleinsatzes durch Zeitarbeit konnten gerade diese Unternehmen wachsen. Zeitarbeit hat damit auch die Stammbeschäftigung gesichert.
Anzahl der ZeitarbeitnehmerDie Zahl der Zeitarbeitnehmer ist in den vergangenen Jahren wieder auf den Vor-Krisenwert gestiegen – und hat sich nun auf einem Niveau von mehr als 900.000 eingependelt. Viele Stellen können derzeit jedoch nicht besetzt werden: Zwar liegen den Zeitarbeitsunternehmen entsprechende Aufträge vor, doch aufgrund des Fachkräftemangels und der Vollbeschäftigung fehlen in vielen Regionen Deutschland die Bewerber.
Anteil der Zeitarbeitnehmer an allen ErwerbstätigenEine Verdrängung anderer Erwerbsformen durch Zeitarbeit, ein viel kultivierter Mythos der Gewerkschaften, gibt es nicht: Der Anteil der Zeitarbeitnehmer an allen Erwerbstätigen hat sich in den vergangenen fünf Jahren kaum verändert, sondern liegt wieder auf dem Vor-Krisenwert von gut zwei Prozent. Zwar hat sich die Zahl der Zeitarbeitnehmer leicht erhöht, doch auch die Erwerbstätigkeit generell liegt auf Rekordniveau, so dass der Zeitarbeitsanteil nicht gestiegen ist.
Vorherige Tätigkeit von ZeitarbeitnehmernZwei Drittel der Zeitarbeitnehmer kommen aus der Arbeitslosigkeit. Vor allem für diese Bevölkerungsgruppe - oft Geringqualifizierte - bietet nur die Zeitarbeiteine Chance auf einen (Wieder-) Einstieg in einen regulären Job. Prinzipiell ist Zeitarbeit jedoch ein Querschnitt durch den gesamten Arbeitsmarkt, auch hochqualifizierte Fachkräfte, wie Finanzspezialisten, Ingenieure oder Controller finden hier aus dem Berufsleben heraus attraktive Jobs.
Anteil der Frauen und MännerEin Schwerpunkt der Zeitarbeit liegt im verarbeitenden Gewerbe und in der Industrie. Dies erklärt, warum in Deutschland – anders als in anderen Ländern – drei Viertel aller Zeitarbeitnehmer Männer sind.
Quelle: Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister, 15.03.2017